Übertragung - der relationale Ansatz

Ein kurzer Überblick über die Entwicklung des relationalen Ansatzes in der Psychoanalyse gelangt zu dem Ergebnis, dass wichtige Konzepte der psychoanalytischen Behandlungspraxis eine Revision erfordern, will man Psychoanalyse als Ko-Konstruktion realisieren. Das gilt vor allem für das Konzept der Übertragung/Gegenübertragung, welches der aktiven Einflussnahme der Analytikerin / des Analytikers Rechnung zu tragen hat. Dabei gewinnen Beziehungsfaktoren die entscheidende Bedeutung in der analytischen Situation. Sie beruhen auf prozeduralen Faktoren und äussern sich vor allem im unbewussten und vorbwussten Umgang mit dem Analysanden. Dabei treten die Inhalte des verbalen Dialogs und die Offenlegung von Übertragungsinhalten in ihrer Bedeutung zurück, während die prozedurale Übertragungsdynamik in Form des Enactment an Bedeutung gewinnt. Die Bewältigung der Gegenübertragung wird zum massgeblichen Kriterium für den Erfolg der Behandlung.

In einem Input-Referat werden diese theoretischen Annahmen ausgearbeitet und mit kleinen Fallvignetten erläutert. Das Seminar soll dann Gelegenheit geben, eigene Fallvignetten der Teilnehmer, nämlich kritische Beziehungsepisoden und den Umgang damit, zur Diskussion zu stellen und im Lichte des intersubjektiven Ansatzes zu reflektieren.

Anmeldung: alice.holzhey@bluewin.ch

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