Leiden am Blick des Anderen Phänomene der Scham

Leitung: Dr. phil. Daniela Sichel Imthurn, Dr. med. Beat Schaub

Anliegen dieses Seminars ist es, sich mit dem Phänomen der Scham auseinanderzusetzen. Die konkrete Schamerfahrung, die wir im Alltag jederzeit erleben können und von der in Psychotherapien häufig die Rede ist, verweist immer auch auf eine grundsätzliche Wahrheit, die wir meist ausblenden, die Wahrheit nämlich, dass jeder von uns für den Anderen sichtbar ist, bzw. dass das eigene Leben sich immer auch im Blick des Anderen abspielt, unabhängig davon, ob wir es uns wünschen, es herbeisehnen, befürchten oder vermeiden wollen, und auch ungeachtet dessen, welche Rolle wir gerade spielen. Ein konkretes und sogar harmlos alltägliches Scham Erlebnis kann bei besonders sensiblen, hellhörigen Menschen zur Konfrontation mit dieser fundamentalen Wahrheit führen. Scham wird dann zu einer angstmachenden, sogar traumatisierenden Seinserfahrung bzw. einer philosophischen Erfahrung, die in der Psychotherapie angegangen und verstanden werden kann. Wir werden u.a. Abschnitte aus Sartres Analyse der Scham in Das Sein und das Nichts heranziehen und untersuchen, wie diese von Alice Holzhey für die Daseinsanalyse rezipiert worden sind. Viel Raum werden klinische Beispiele sowie die Darstellung eines Falles von Dysmorphophobie einnehmen.

Ort: Daseinsanalytisches Seminar, Gemeinschaftspraxis Sonneggstrasse 82, 8006 Zürich,
Tram 7 und 15, Haltestelle Sonneggstrasse.

Anmeldung: d.sichel@bluewin.ch

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