Träumen und Träume

Rückblick auf die Entwicklung eines psychoanalytisch fundierten Arbeitsmodells
Leitung: Prof. Dr. Ralf Zwiebel, Kassel

Als Ausgangspunkt der Diskussion wähle ich den Zugang zu den eigenen Träumen als junger Psychoanalytiker während der Ausbildung. Diese sogenannten Gegenübertragungsträume werden als unbewusster Kommentar zu den komplexen Übertragungs- und Gegenübertragungsprozessen der analytischen Situation und Beziehung verstanden. Sie unterstützen den beruflichen Weg des Analytiker-Werdens und Analytiker-Bleibens und sind damit Bestandteil der Entwicklung eines individuellen Arbeitsmodells (nach den Überlegungen von D. Tuckett). Es folgt die Schilderung eines psychoanalytisch fundierten Arbeitsmodells des Träumens und der Träume, das in wichtigen Teilen von den Traumarbeiten von Ulrich Moser beeinflusst ist. Eine zentrale Rolle spielt darin die Unterscheidung zwischen der Traumfunktion und dem Trauminhalt. Im weiteren Verlauf der Diskussion berichte ich über die Auswertung eines persönlichen Traumtagebuches, das ich seit mehr als 30 Jahren führe. Dabei konzentriere ich mich auf die Auswertung des Jahres 2020, in dem etwa 100 Traumbilder festgehalten sind; es ist der Versuch einer horizontalen Betrachtung im Gegensatz zu der vertrauten vertikalen Analyse. In der Analyse fokussiere ich zwei zentrale Thematiken der psychoanalytischen Theorie, nämlich der Frage nach den unbewussten Prozessen und der Auseinandersetzung mit der Sterblichkeit, die im Alter eine besondere Brisanz bekommt.

Anmeldung: alice.holzhey@bluewin.ch

Den angemeldeten TeilnehmerInnen wird vorgängig ein neuer Text des Referenten zugeschickt, der die Basis für das Seminar bildet.

Ort: Restaurant Weisser Wind, Oberdorfstrasse 2, 8001 Zürich, Neu-Zofinger-Saal

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