Tages-Seminar

Der Wille zur Macht

Im Zentrum des Seminars steht die Auslegung einschlägiger Texte von Schopenhauer, Nietzsche und Heidegger.

1. Teil: Für Schopenhauer ist der Wille "das Sein an sich jedes Dinges in der Welt". Diese philosophische Erkenntnis ist leibbedingt, im Leib zeigt sich die Welt als Wille (zum Leben). Wir lesen diesbezügliche Textpassagen aus Schopenhauers Hauptwerk „Die Welt als Wille und Vorstellung“.

2. Teil: Nietzsche denkt die Wirklichkeit der Welt als „Wille zur Macht“. Er löst sich damit von der metaphysischen Abstraktheit des Schopenhauer‘schen „Willens zum Leben“. Der Wille zur Macht ist nicht nur das eine, auf stetige Steigerung des Lebens ausgerichtete Prinzip der Welt, sondern beinhaltet ebenso eine Vielheit von miteinander im Kampf befindlichen Kräften; er prägt auch den „Willen zur Wahrheit“. Wir lesen Aphorismen aus dem von Nietzsche selbst veröffentlichten Werk (z.B. aus „Jenseits von Gut und Böse“ oder „Zur Genealogie der Moral“) und aus dem Nachlass.

3. Teil: Gegen psychologische und politische Interpretationen Nietzsches stellt Heidegger den "Willen zur Macht“ zurück in die Metaphysik, platziert ihn aber dabei ans Ende von deren Geschichte. An dieser Stelle, d.h. in der Gegenwart, erhält der Wille zur Macht – als „Wille zum Willen“ verstanden – eine epochendiagnostische Funktion: Er entschleiert das Wesen der modernen Technik.

Wir lesen Texte aus den Nietzsche-Vorlesungen und aus dem Band „Vorträge und Aufsätze“. Die Texte, mit denen wir uns befassen wollen, werden nach Eingang der Anmeldungen im Februar 2016 zugestellt.

Anmeldung: lic. phil. Doris Lier (doris.lier@bluewin.ch)

Kosten: (inkl. Getränke und Pausenverpflegung)

Mitglieder GAD und entresol Fr. 100.–; Nichtmitglieder Fr. 140.–

Ort: Restaurant Weisser Wind, Neuzofinger-Saal, Oberdorfstr. 20, 8001 Zürich

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