Der Mythos des post-analogen Menschseins

Forumsreihe «Absolutismus der Wirklichkeit»

Donnerstag, 13. Juni 2019, 20:00 Uhr

Der Mythos des post-analogen Menschseins

Prof. Dr. Walther Ch. Zimmerli, HU Berlin

Gegenwärtig wird viel Schindluder mit leeren Begriffshülsen getrieben. Der Vortrag greift insbesondere zwei davon auf: «Digitalisierung» und «Posthumanismus». Dabei werden u.a. die folgenden Fragen diskutiert:

Was ist eigentlich mit «Digitalisierung» gemeint? Welche Konsequenzen hat das für unser Menschenbild? Und, wenn wir davon ausgehen, dass dieses stets maßgeblich auch durch die Widerständigkeit der Welt definiert ist: was sind die Implikationen für unser Wirklichkeitsverständnis?

Eine erste Analyse zeigt, dass das Digitalisierungskonzept von der Konstruktion eines Gegensatzes zwischen «digital» und «analog» ausgeht, und zwar im Sinne einer Ersetzung des Analogen durch das Digitale: wir bewegen uns in ein post-analoges Narrativ. Eine genauere, stärker phänomenologisch ausgerichtete Analyse macht jedoch deutlich, dass wir uns heute «immer schon» in einem Mensch-Maschine-Hybrid bewegen, in dem jeder neue Digitalisierungsschritt eine Re-Analogisierung verlangt: Das digital Virtuelle ist an die Wiederkehr des analog Realen gekoppelt.

Ort: Restaurant Weisser Wind, Weggenstube

Oberdorfstrasse 20, 8001 Zürich

Eintritt: Fr. 20.- / frei für Studierende sowie GAD- und Entresol-Mitglieder

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