VERSCHOBEN! Ich-werde-gewesen-sein. Konfrontation mit dem Absolutismus der Wirklichkeit bei Sterbenskranken.

Öffentliche Abendveranstaltungen

Leitung: Dr. med. Christina Schlatter

Ich-werde-gewesen-sein. Konfrontation mit dem Absolutismus der Wirklichkeit bei Sterbenskranken.

Zum Wesen des Menschen gehört das Wissen um den eigenen Tod. Im Alltag bedrückt es uns kaum, zu wissen, dass wir irgendeinmal sterben werden. Zu ungewiss ist die Stunde, zu geschäftig die Ablenkung des Lebens. Menschen mit einer unheilbaren Krankheit erleben die Wirklichkeit dieses Wissens um den eigenen Tod in ganz anderer Weise. Zum Wissen, «dass»  kommt das Wissen, «wann». Welche Strategien wählen Betroffene im Umgang mit dieser unvermeidbaren, ab-soluten Wirklichkeit des bevorstehenden eigenen Todes? Die wissenschaftliche Medizin versucht, das Unfassbare mit Daten und Fakten zu rationalisieren. Im Umgang mit Sterbenskranken ist man bemüht, die Angst vor dem Tod zu übersetzen in Furcht vor konkreten Beschwerden. Denn die Furcht vor Schmerzen oder Atemnot kann behandelt werden, die Angst vor dem Tod nicht. Hans Blumenberg erkennt im Mythos eine Möglichkeit, sich in Sprachbildern demjenigen anzunähern, wofür wir keine Worte haben. Nach Blumenberg dienen Mythen dazu «uns diese Phänomene vom Leib zu halten». In diesem Forumsbeitrag möchte ich den Stellenwert von Mythen und Metaphern im Umgang mit dem bevorstehenden Tod untersuchen. Sind sie bloss eine Ablenkung oder Verdrängung der unliebsamen Wahrheit oder finden wir darin einen Sinn für den Umgang mit dem Unerträglichen?

 

Die Veranstaltungen werden gemeinsam mit dem entresol durchgeführt

Eintritt: Die Vorträge sind für Mitglieder der GAD und des entresol sowie für Studierende gratis.

Nichtmitglieder zahlen Fr. 20.- 

Zeit: Donnerstag 03.12.2020,  20:00 - 21:30 Uhr

Ort: Gruppenraum im Erdgeschoss von Haus Sonneggstrasse 82, 8006 Zürich (mit Tram 7 oder 15 Haltestelle Sonneggstrasse)

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