*Vortrag wird als Podcast hochgeladen!* Ich-werde-gewesen-sein. (Vortrag von Dr. med. C. Schlatter)
Vortrag wird als Podcast und Text hochgeladen!
Aufgrund der aktuellen Covid-Situation wird untenstehende Veranstaltung nicht präsenziell im Weissen Wind stattfinden können. Stattdessen wird der Vortrag am ursprünglichen Veranstaltungsdatum (15. April 2021) als Podcast sowie als Text auf der Website hochgeladen. Die Links zu den beiden Dateien sind weiter unten auf dieser Seite unter "Downloads Forumsvortrag" zu finden. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Wir wünschen Ihnen gute Anregung und viel Vergnügen beim Hören des Podcasts und freuen uns, Sie hoffentlich bald wieder bei einer Veranstaltung vor Ort begrüssen zu dürfen!
Ich-werde-gewesen-sein. Konfrontation mit dem Absolutismus der Wirklichkeit bei Sterbenskranken.
Vortrag von Dr. med. Christina Schlatter
Zum Wesen des Menschen gehört das Wissen um den eigenen Tod. Im Alltag bedrückt es uns kaum, zu wissen, dass wir irgendeinmal sterben werden. Zu ungewiss ist die Stunde, zu geschäftig die Ablenkung des Lebens. Menschen mit einer unheilbaren Krankheit erleben die Wirklichkeit dieses Wissens um den eigenen Tod in ganz anderer Weise. Zum Wissen, «dass» kommt das Wissen, «wann». Welche Strategien wählen Betroffene im Umgang mit dieser unvermeidbaren, ab-soluten Wirklichkeit des bevorstehenden eigenen Todes? Die wissenschaftliche Medizin versucht, das Unfassbare mit Daten und Fakten zu rationalisieren. Im Umgang mit Sterbenskranken ist man bemüht, die Angst vor dem Tod zu übersetzen in Furcht vor konkreten Beschwerden. Denn die Furcht vor Schmerzen oder Atemnot kann behandelt werden, die Angst vor dem Tod nicht. Hans Blumenberg erkennt im Mythos eine Möglichkeit, sich in Sprachbildern demjenigen anzunähern, wofür wir keine Worte haben. Nach Blumenberg dienen Mythen dazu «uns diese Phänomene vom Leib zu halten». In diesem Forumsbeitrag möchte ich den Stellenwert von Mythen und Metaphern im Umgang mit dem bevorstehenden Tod untersuchen. Sind sie bloss eine Ablenkung oder Verdrängung der unliebsamen Wahrheit oder finden wir darin einen Sinn für den Umgang mit dem Unerträglichen?
Zeit: Donnerstag 15. April 2021, 20.00-21.30 Uhr