Wie frei sind wir in unserer Aufmerksamkeit? (Vortrag von Ass.-Prof. Dr. Susanne Schmetkamp, Fribourg)
Bitte beachten Sie: Der Forumsabend findet im Debattierhaus Karl der Grosse statt!
Ass.-Prof. Dr. Susanne Schmetkamp, Philosophin, Fribourg
So wie wir laut der berühmten These Paul Watzlawicks nicht nicht kommunizieren können, so können wir im Grunde auch nicht nicht aufmerksam sein: Auf irgendetwas richten wir unsere Aufmerksamkeit immer, sie ist ein notwendiger Teil unseres wachen Bewusstseins. Doch dieses «wie» kann passiv oder aktiv, gelenkt oder frei sein. Wir können stark auf eine Sache fokussiert sein, uns aber auch, bis zu einem gewissen Mass, auf verschiedene Dinge konzentrieren. Dabei wird den Generationen seit den «Millennials» nachgesagt, eher sprunghaft hyperaufmerksam als tief konzentriert sein zu können. Es ist eine bekannte Diagnose, dass wir, die wir in einer hochkomplexen und immer mehr beschleunigten Informations- und Leistungsgesellschaft leben, von all den Stimuli unserer Aussenwelt und all den Ansprüchen, dem «mental load», unserer Innenwelt, permanent geradezu erschlagen werden und dass unsere Aufmerksamkeitsressourcen dabei in einer im ethischen Sinne nicht guten Weise erschöpft werden. Burnout, Depressionen, ADHS lauten die Sozialpathologien unserer Zeit.
Welche Freiheiten haben wir also heute, was unsere Aufmerksamkeit betrifft? Warum brauchen wir sie, nicht nur für unser gutes Leben, sondern auch für das Funktionieren einer demokratischen Gesellschaft? Gibt es Räume, in denen wir eine andere Aufmerksamkeit und Achtsamkeit erfahren können? Der Vortrag wird sich kritisch mit der Rolle der Aufmerksamkeit in unserer Zeit auseinandersetzen und eine Antwort für die letzte Frage im Ästhetischen vorschlagen.
Zeit: Donnerstag 08. Mai 2025, 20:00-21:30 Uhr
Ort: Debattierhaus Karl der Grosse, Barockzimmer, Kirchgasse 14, 8001 Zürich
Eintritt: Fr. 20.- / frei für Studierende sowie GAD-Mitglieder